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Fahrzeuge
Das von uns verwendete Modell (der „Olli II“ vom Hersteller Local Motors) bietet zwischen sechs und acht Sitzplätzen.
Die Fahrzeuge erhalten zunächst eine so genannte „Einzel­zulassung“, das heißt, jedes Fahrzeug ist nur für eine ganz bestimmte Strecke zugelassen. Perspektivisch sollen aber alle Fahrzeuge mit einer allgemeinen Straßen­zulassung versehen werden (vermutlich erst in 2022). Die Technologie des autonomen Fahrens ist noch viel zu neu für eine Zulassung im regulären Verkehrs­geschehen. Wir können also nicht einfach so in Hambach herumfahren.
Sicherheit
Ja! Die Sensoren am Fahr­zeug werden bei jedem Objekt einer bestimmten Größe, das sich vor einem Fahrzeug auf dem Fahrweg befindet den unver­züglichen Not-Stopp einleiten. Das Fahrzeug hält dann sofort an.
Es kann passieren, dass ein Shuttle sogar dann anhält, wenn es gar nicht nötig wäre, z.B. wenn eine Plastik­tüte vor das Shuttle fliegt. Aber irgendwann funk­tionieren die Sensoren und die Auswerte­software so gut, dass autonome Fahrzeuge immer besser und zuverlässiger reagieren als der Mensch, d.h. kein Halt bei einer Plastiktüte und sofortiger Halt bei Mensch und Tier. Und genau das wollen wir in unserem Forschungs­feld „Technische Machbarkeit“ auch untersuchen.
Solange gilt für uns: Jede Shuttle-Fahrt wird von einem Operator begleitet, der dafür sorgt, dass andere Verkehrs­teilnehmer nicht gefährdet werden.
Wenn der „autonome Fahrmodus“ einen Aussetzer hat, wird im „manuellen Modus“ weiter­gefahren, d.h. der Operator übernimmt die vollständige Kontrolle.
Sollte ein anderer technischer Defekt das Fahrzeug bewegungs­unfähig machen, wird es auf einen Transporter geladen und zur Wartung in die Basis zurück­gebracht.
Es gibt verschiedene Technologien, die zum Einsatz kommen, um die genaue Position des Fahrzeugs zu ermitteln. Da sind zunächst die LIDAR-Sensoren (Light Detecting And Ranging), ein laserbasiertes Verfahren zur Erfassung und zur Abstandsmessung von Umgebungsobjekten. Zudem verfügen autonome Shuttles über GNSS-Antennen um Satellitennavigation, also GPS, zu ermöglichen.
Schlussendlich gibt es eine Inertiale Messeinheit (Inertial Measurement Unit, IMU), die die Beschleunigungen, Neigungen, etc. des eigenen Fahrzeugs misst, um zurückgelegte Wege auf einer Straße zu ermitteln.
Wie bei allen Geräten, die eine Schnittstelle zum Internet haben, könnten die autonomen Shuttles rein theoretisch von außen manipuliert werden. Dies betrifft übrigens auch normale Pkw der Oberklasse, die mittels over-the-air-Updates die eingebaute Software aktualisieren lassen.
Um sich davor zu schützen, gibt es zum einen kryptographische Verfahren, also Verschlüsselungstechnik, die als äußerst sicher gelten und sicherstellen, dass nur vom Hersteller signierte Fahrzeugsoftware installiert werden kann. Zum anderen verfahren die Hersteller so, dass sicherheitsrelevante Funktionen (z.B. Einleitung des Not-Stopp) von nicht-sicherheitskritischen Komponenten strikt getrennt werden (Kapselung).
Betrieb
Wir haben zwei Testrouten definiert: die erste (sog. „Waldroute“) führt von der Haltestelle Waldeck bis zum Schloss und wieder zurück. Die zweite (sog. „Altstadtroute“) führt durch die Hambacher Altstadt. Die beiden Strecken kombinieren verschiedenste Herausforderungen an die Fahrzeuge, z.B. hügeliges Gelände, Neigungswinkel, Engstellen, Mischverkehr, etc. Somit stellen wir sicher, das Verhalten der Fahrzeuge in allen denkbaren Verkehrssituationen zu erfassen und zu erforschen.
Die beiden Routen sind vom TÜV bereits teilweise begutachtet und genehmigt worden. Die finale Route zum Schloss und zurück (sog. „Schlossroute“) steht derzeit noch nicht fest. Sie wird auf Basis der Ergebnisse der Testfahrten in Abstimmung mit Stadt- und Ortsverwaltung definiert.
Die Shuttles sollen auf den Teststrecken für jeweils ca. 4-5 Wochen täglich im Einsatz sein. Wie dies im operativen Betrieb nach Abschluss der Tests aussieht, steht derzeit noch nicht fest.
Es wird ab und an dazu kommen, dass ein Shuttle noch nicht so fährt, wie es soll. Zudem muss man angesichts der Geschwindigkeit der Fahrzeuge (15km/h) vielleicht mal kurz warten. Aber die Behinderungen werden sicher geringer, als wir es von manch einer Baustelle oder einem Stau rund ums Schloss kennen.
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Sie haben Fragen oder Anmerkungen zu unserem Projekt Hambach-Shuttle? Sie würden bei einem speziellen Thema gerne noch etwas genauer ins Detail gehen?
Schicken Sie uns über das Kontaktformular einfach eine kurze Nachricht mit Ihrer Frage, unsere Projektleiterin Dr. Kerstin Ullrich antwortet Ihnen dann gerne persönlich.
Übrigens: Fragen, die häufiger gestellt werden, übernehmen wir in diese Liste.